Eine Studie der Wissenschaftler Rachel Margolis und Mikko Myrskylä hat ergeben, dass rund 60 Prozent aller Eltern nach der Geburt ihres ersten Kindes unglücklicher sind als vorher.
Die Erfahrung im ersten Lebensjahr entscheidet über weiteren Nachwuchs
War das erste Jahr mit Kind für die Eltern durchweg positiver als zuvor angenommen, so bekamen diese Paare meist weiteren Nachwuchs.
Im Gegensatz dazu entschieden sich Erstlingseltern, die den Übergang zum Elternsein als kompliziert wahrgenommen haben, eher gegen ein zweites Kind.
Glücksempfinden für frischgebackene Eltern sinkt zum Teil
Nach der Studie wird das Glücksempfinden über eine Skala von 1 bis 10 bewertet. Bei deutschen Eltern sinkt die Zufriedenheit (das Glück) um 1,4 Einheiten mit dem ersten Kind.
Nur mal zum Vergleich, um das besser einordnen zu können: Das Glücksempfinden der gleichen Studiengruppe sinkt beispielsweise bei Arbeitslosigkeit nur um 0,4 Einheitspunkte.
Gründe, warum sich Eltern gegen Nachwuchs entscheiden
Die genauen Gründe hat die Studie nicht untersucht.
Der Finne Myrskylä beschreibt, dass junge Eltern häufig folgende Punkte beklagen:
- Schlafmangel
- Schwierigkeiten in der Partnerschaft
- Verlust von Freiheit und Kontrolle über ihr Leben
- Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Auch die Erfahrungen während und nach der Geburt eine entscheidende Rolle.
Zwei Kinder wirken sich insgesamt positiver auf das Glücksgefühl aus
„Trotz der Unzufriedenheit nach dem ersten Kind wirken sich bis zu zwei Kinder insgesamt und langfristig eher positiv auf das Lebensglück aus“, erklärt Myrskylä, der Direktor des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock ist.
Keine Sorge – das Glücksgefühl steigt wieder
Das Glücksempfinden steigert sich auch wieder im Laufe der Zeit.
Am Ende ist es nicht so, dass Kinder unglücklich machen. Nur im Vergleich zu vorher und mit der neuen Verantwortung schwindet das Glücksempfinden bei Eltern etwas.
Das bedeutet aber noch lange nicht, dass Kinder nicht trotzdem super sind!